Viele starke Programme der ARD versauern in dritten Programmen, bei den Digitalkanälen oder zu nachtschlafenden Zeiten. Doch das Erste zeigt, dass es auch anders geht. Ab und an zumindest.

Stolze 38 Jahre und endlich bei den Großen angekommen – nach schier unendlicher Zeit darf die Satire-Sendung [[extra 3]] vom NDR ins Hauptprogramm. Die einzige Frage die sich hier stellt: Warum hat das eigentlich so lange gedauert? Zugegeben, ich bin zu jung um die Anfänge des Satireklassikers miterlebt zu haben (wenngleich nicht zu jung um Dieter Kronzucker zu kennen). Aber seit ich mich erinnern kann bietet [[extra 3]] verlässlich eine unterhaltsame Mischung aus Realsatire und absolutem Polit-Wahnsinn. Außerdem hat die Sendung schon früh Blogs genutzt und Social-Media Aktivitäten vorangetrieben. Auch deren Podcasts gibt es schon seit Jahren.

Vermutlich brauchte es aber erst den Erfolg einer [[heute show]] im ZDF um den Senderverantwortlichen zu zeigen, dass Satire auch tauglich für’s Hauptprogramm ist. Dass nach dieser Erkenntnis erst noch das ein oder andere Jahr diskutiert werden muss, ist logisch. Ach ja, und dieser Herr Beckmann muss dafür natürlich auch erst mal noch abdanken (ganz freiwillig, versteht sich). Doch wer denkt, dass damit die Farce zu Ende ist, der irrt: Erstmal muss noch darüber diskutiert werden, ob Moderator Christian Ehring (wohl nicht ganz zufällig auch Mitglied im Ensemble der [[heute show]]) die ganze Chose auch im Ersten übernehmen darf. Nach einigem Mahlen der langsamen Mühlen dann folgendes Ergebnis: Er darf. Gut so. Aber schwupps, schon ist 2014. Das ging ja fix.

Dass es auch noch anderes Qualitätsprogramm zu gar nicht so schlechter Sendezeit im Ersten gibt zeigt außerdem mal wieder das Sommerkino, das unter anderem mit dem grandiosen Christoph Waltz im nicht weniger grandiosen Polanski-Film [[Der Gott des Gemetzels]] aufwartet. Bei so viel guten Programm muss man aufpassen, dass die Intendanten nicht merken, was da eigentlich läuft. Sonst wird schleunigst alles zu einsplus abgeschoben.Grüße an Philipp Walulis. Dessen Programmierung wäre auch mal ein Fall für die [[extra 3]]-Realsatire. Glücklicherweise gibt es ja Mediatheken.