Ob man die Inhalte des manager magazins mag oder nicht: Mit dem neuen Digital-Modell akzeptiert das Magazin als eines der wenigen wirklich die digitalen Bedürfnisse.


Konkret geht es um die neue Digital-Strategie, die beim Branchendienst Meedia vorgestellt wurde. Digital-Abonnenten sollen künftig für etwa neun Euro monatlich alle Inhalte erhalten. Das Abo soll monatsweise kündbar sein. Damit werden gleich drei Grundvoraussetzungen für den Erfolg im digitalen Zeitalter beachtet: Ein Abo muss günstig sein. Gerade junge Nutzer sind nicht bereit 30 Euro oder mehr auszugeben, um ein einzelnes Produkt zu bekommen. Ein Abo muss darüber hinaus flexibel sein. Wenn die Nutzer nicht in der Lage sind, mal eben schnell zu kündigen sondern erst Monate warten müssen und dann noch fünfmal zahlen, sind sie genervt. Zuletzt muss ein Abo aber auch einfach sein: Gibt es zwölf verschiedene Abo-Modelle in vierzehn verschiedenen Zeitstufen, hat niemand Bock sich durchzuwurschteln. Wenn ich erst sechs kleine Button drücken muss, um mein Abo zu kündigen oder vielleicht sogar irgendwo anrufen, dann bin ich als Nutzer ebenfalls genervt – und komme nach der Kündigung im Zweifel auch nicht wieder zurück.

Dazu kommt: Der Heft-Umfang des manager magazins soll steigen und wird nicht anders als so oft zurückgefahren. Und weil die Inhalte im Digital-Abo enthalten sind, bekommt der Abonnent hier also noch mehr geboten.

„Abonnent ist Abonnent, es gibt für mich keine Abonnenten zweiter Klasse, bloß weil sie digitale Leser sind“, erklärt Chefredakteur Steffen Klusmann gegenüber Meedia. Auch das zeigt: Digitalisierung verstanden, die Kannibalisierung wird selbst vorgenommen.

Ein Wermutstropfen bleibt allerdings: Es könnte fast schon zu spät sein, schließlich ist die Digitalisierung schon einige Zeit im Gange. Ob das manager magazin gerettet wird, zeigt die Zukunft. Zumindest aber macht die Publikation einiges richtig.

© Bild: Screenshot manager magazin