Privates Fernsehen und Qualität – das muss sich nicht ausschließen. Das hat Tele 5 mittlerweile schon einige Male bewiesen. Benjamin von Stuckrad-Barre und Christian Ulmen haben ordentliches Fernsehen zum Kanal gebracht, sind aber leider nicht mehr da. Oliver Kalkofe ist für Qualität bekannt und hat nicht nur seine „Mattscheibe“ rekalked, sondern mit den „Nichtgedanken“ auch eine Literaturkritik auf Sendung gebracht, die die Nachtgedanken parodiert.
Dazu präsentiert er einen Jahresrückblick und zusammen mit Peter Rütten die „SchleFaZ“, die schlechtesten Filme aller Zeiten. Das ist zumindest eine kreative Form der Resteverwertung. Rütten darf auch mit seinem „Bullshit Universum“ auf Sendung. Alle diese Programme sind nicht immer investigativ oder hochwertig, bringen aber doch überraschend konstant einen gewissen Anspruch.
Nicht alles was Tele 5-Chef Kai Blasberg anfasst wird aber zu gold, die vermeintlich selbstironische Puppencomedy „Eye-TV“ war beispielsweise eher ein Schuss in den Ofen. Trotzdem zeigt der Sender Mut und präsentiert immer wieder neues Programm. Der aktuellste Programmstart zeigt aber kein klassisches Fernsehgesicht. Hans Sarpei präsentiert sich als Coach von Amateurclubs. Zumindest wagemutig klingt das zumindest schonmal. Fußball ist nicht unbedingt ein klassisches Feld, das man mit Tele 5 verbinden würde. Die Personality von Sarpei könnte das Programm aber tragen. Und viel Support bekommt das Format sicher auch durch Social Media, wo sich Sarpei ja durchaus erfolgreich schlägt. Konsequenterweise folgt dann irgendwann eine Personality-Show mit Frank Buschmann…