[[Mut]] ist nicht das erste Wort, dass man mit dem ZDF verknüpfen würde. Gut, es war da eine Marietta Slomka die in jüngster Zeit mit einem bohrenden Interview auf sich aufmerksam machte, aber ansonsten fällt einem zwischen „Soko“ und „Lanz kocht“ nicht wirklich viel auf, dass innovativ oder riskant wäre. Man muss da leider zu zdf_neo oder zdf.kultur schalten. Ach nein, bei zdf.kultur ist die Tapete ja nun schon einige Zeit runter.
Trotz alledem nahm Jochen Breyer dieses Wort im Oktober in den Mund, als es um seine persönliche Beförderung ging. Thomas Gruschwitz heißt der mutige Mann, der dafür verantwortlich ist, dass das [[Milchgesicht]] (so nannte sich Breyer selbst) nicht mehr [[nur]] noch die Champions League-Übertragungen des ZDF moderieren darf, sondern ab diesem Samstag auch den Klassiker: Das ZDF-Sportstudio. Betrachtet man es aber nun rational muss man sagen, dass das Ganze kaum wirklich viel Mut verlangt.
Mit dem freiwilligen Abgang von Michael Steinbrecher wurde ein Nachfolger beim Sportstudio benötigt. Wollte man jemanden aus dem eigenen Hause haben hätte es eigentlich kaum Alternativen gegeben. Vielleicht Oliver Welke, der aber mit seinen aktuellen Aufgaben aber wohl ohnehin ausgelastet ist. Und wirklich zum Sportstudio passen würde Welke wohl auch nicht. Bleibt eben Breyer.
Nicht aber dass man nun den Eindruck bekommt, Breyer würde nur ins Studio gestellt, weil sonst niemand da wäre. Nein, die Beförderung von Breyer ist auch aus ganz anderen Gründen logisch. Jochen Breyer ist charismatisch, attraktiv und jung. Eigenschaften, die nicht viele Personen im Zweiten derzeit mitbringen und die dem Kanal daher umso besser zu Gesicht stehen. Und Breyer stellt eben auch nicht nur Kuschelfragen sondern hakt – fast in slomkaesker Manier – auch mal nach und ist ungemütlich, wo es sein muss. Das hat Breyer auch als Field-Reporter oft genug bewiesen. Breyer bringt also eben jenen Mut mit, den man sonst vielleicht manches mal vermisst.
In diesem Sinne bleibt nur eins zu sagen: Glückwunsch an Jochen Breyer, viel Erfolg bei deiner ersten Sportstudio-Ausgabe und dass uns dein Milchgesicht noch lange erhalten bleibe. Aber bitte mit kritischen Nachfragen. Sigmar Gabriel wird schon nicht zu Besuch kommen.